Intensivpflege in der WG

Pflegedienstleiterin Rita Beste (r.) ist verantwortlich für die beiden Intensivpflege-WGs der Diakonie in Gütersloh und Brackwede.

Intensivpflege – viele denken dabei sofort ans Krankenhaus. Doch Betroffene können in eine von zwei Intensivpflege-WGs der Diakonie Gütersloh ziehen.

Gütersloh / Bielefeld-Brackwede. Intensivpflege – viele denken dabei sofort ans Krankenhaus. Doch was können Menschen tun, die aus der Klinik entlassen werden und trotzdem 24 Stunden am Tag eine spezielle Krankenbeobachtung benötigen? Zum Beispiel können sie in eine von zwei Intensivpflege-WGs der Diakonie Gütersloh ziehen. Die erste hat vor gut einem Jahr in Bielefeld-Brackwede ihren Betrieb aufgenommen. Die zweite startete im April 2020 in Gütersloh. Aktuell sind drei Intensivbetten frei.

Insgesamt stellt die Diakonie Gütersloh zwölf Plätze für die außerklinische Intensiv-Versorgung bereit, sechs davon allein in der Pflege-Wohngruppe „An der Heide“ in Brackwede. Es geht um Menschen, die beatmet werden müssen, die Tracheal-Kanülen tragen oder sich im Wachkoma-Zustand befinden. Menschen also mit chronisch-obstruktiven Erkrankungen der Lunge, mit fortgeschrittener Multipler Sklerose oder Muskelschwund. Außerdem ist in dem Haus in der Cansteinstraße 4 Platz für fünf weitere Menschen mit „sonstigem Pflegebedarf“, aber ohne demenzielle Veränderung. Drei Pflegekräfte sind dort im Einsatz, außerdem 21 Mitarbeitende, die eine Weiterbildung in Beatmungspflege absolviert haben.

Eröffnung während der Corona-Pandemie

In Gütersloh befindet sich die Intensivpflege-WG im neu gebauten Haus Lackhütter-Plaßmann im Stadtteil Sundern. „Wir haben die Einrichtung zu einem Zeitpunkt eröffnet, an dem die Corona-Pandemie bereits Fahrt aufnahm“, berichtet Rita Beste. Sie zeichnet als Pflegedienstleiterin verantwortlich für beide Intensivpflege-WGs. „Theoretisch hätten wir uns vor Nachfragen nicht retten können, aber so sind wir in Gütersloh langsam gewachsen.“ 13 Pflegefachkräfte kümmern sich dort um das Wohl von bis zu sechs Menschen mit außerklinischem Intensiv-Pflegebedarf.

„Zustand des Patienten hat sich deutlich verbessert“

Ziel beider Einrichtungen ist es, die Menschen wieder so fit zu machen, dass sie wieder nach Hause können. Darauf hofft auch Peter Fischer (Name von der Redaktion geändert). Wegen einer doppelseitigen Lungenentzündung und einer Sepsis hatte der 71-Jährige drei Wochen lang im Krankenhaus im Koma gelegen. Im Mai 2020 wurde er in die Intensivpflege-WG „An der Heide“ entlassen. „Zunächst stand es gar nicht gut um Herrn Fischer“, erinnert sich Rita Beste. Doch mittlerweile habe sich sein Zustand deutlich verbessert: „Er sitzt nun im Rollstuhl und wir können sogar eine Mobilisation vornehmen.“

Angehörige betreut

Peter Fischer wohnt in einem Appartement der WG. Seine Frau Bärbel (Name geändert) kann ihn inzwischen besuchen, wann immer sie möchte. Ob das Paar zufrieden ist mit der Betreuung? „Ich kann nicht meckern“, sagt die 72- Jährige mit ostwestfälischem Understatement. „Und ich bin beruhigt, denn ich weiß: Falls etwas sein sollte und ich gerade nicht bei meinem Mann bin, dann werde ich angerufen.“ Außerdem habe sich das Pflegeteam auch um sie als Angehörige gekümmert: „Am Anfang, als es meinem Mann besonders schlecht ging, da habe ich den Boden unter den Füßen verloren“, sagt sie. „Aber hier hat man mich aufgefangen.“

Wer sich für einen Intensivpflegeplatz interessiert, kann Pflegedienstleiterin Rita Beste direkt erreichen unter der Telefonnummer 05241-9867-2021. 

Träger hat gewechselt

Ursprünglich war der DiakonieVerband Brackwede Träger der Pflege-Wohngruppe „An der Heide“. Am 01. September 2020 gab das Tochterunternehmen diese Trägerschaft an seine 100-prozentige Mutter ab, den Diakonie Gütersloh e. V.

Weitere Informationen zur Pflege-Wohngruppe "An der Heide" in Brackwede und zu Intensivpflege-Wohngemeinschaft "Haus Lackhütter-PLaßmann" finden Sie in der Verlinkung.